Vorgehen gegen Abos und Inkasso
Die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger hat angekündigt, die Rechte der Verbraucher stärker schützen zu wollen. Im Fokus steht dabei die Bekämpfung von Abzockern und deren Methoden, wobei auch Inkassobüros zunehmend ins Fadenkreuz gelangen. Verbraucher sind „ärgerlichen Methoden ausgesetzt, denen ich mit einem kompakten Gesetz einen Riegel vorschieben will“, hat die Ministerin gegenüber der SZ geäußert. Das klingt gut, denn insbesondere Abofallen sind in den vergangenen Jahren zu einer wahren Plage geworden. Callcenter rufen dabei vehement an – teilweise wieder und wieder, auch in den Abend- und Nachtstunden. Mittlerweile ist von einem wahren Telefonterror die Rede. Im Fokus stehen immer wieder insbesondere Senioren, denen von den gut geschulten Mitarbeitern Abos aufgeschwatzt werden sollen.
Der nächste Schritt: das Inkassounternehmen
Oftmals merken die Betroffenen gar nicht, dass sie gerade abgezockt worden sind. Und wenn sie es merken, ist es häufig schon zu spät. Denn prompt flattert die erste Rechnung über die ominöse Leistung ins Haus – beispielsweise die Teilnahme an einem teuren Gewinnspiel. Wenn ihr als Verbraucher nun weigert zu zahlen, wird euch gleich gedroht. Denn zumeist wird das Anliegen vonseiten des Abzockers direkt an ein Inkassounternehmen weitergeleitet. Und deren Mahnungen zeigen oft Wirkung durch Einschüchterung – und das mit zunehmend grenzwertigen Methoden. Dabei gibt es nicht nur Inkassobüros, sondern auch Anwälte, die einen wahren Abmahn-Marathon betreiben. So mahnen manche Kanzleien Verbraucher massenhaft ab und kassieren hohe Gebühren. Und auch hier möchte die Justizministerin ansetzen: Das Inkassoverfahren soll für Anwälte durch niedrigere Gebühren weniger attraktiv werden. Inkassobüros schlagen in der Regel sogar mehr als die Hälfte des Ursprungsbetrags auf. Leutheusser-Schnarrenberger möchte die Aufsicht dieser Unternehmen verschärfen und droht gleichzeitig mit hohen Bußgeldern.