Androhung von Bußen – die neue Masche
Derzeit treiben perfekt geschulte Telefonbetrüger ihr Unwesen mit einer neuen Abzockmethode. Sie geben sich als Mitarbeiter einer Rechtsanwaltskanzlei aus und haben es vor allem auf Senioren abgesehen. Ihnen sind schon mehrere Geschädigte zum Opfer gefallen, wobei stets mehrere Tausend Euro verloren gegangen sind. Die Betrüger agieren vermutlich aus der Türkei, denn die Gelder wurden durch die Geschädigten bisher immer dorthin überwiesen. Bei dieser dreisten Abzocke behauptet der Anrufer, dass gegen den Angerufenen ein Ermittlungsverfahren vorliegt. Gegen eine Überweisung in Höhe von mehreren Hundert oder gar Tausend Euro könne man nach Angaben des Anrufers ein Strafverfahren allerdings abwenden. Die Sache sei dann erledigt.
Kein Verfahren, keine Strafe – doch das Geld ist weg
Wer das Geld überweist oder anderweitig in die Türkei transferiert hat, wurde professionell abgezockt. Denn bei dieser Gruppierung handelt es sich vermutlich um eine sehr gut organisierte Abzockbande, die in der Türkei mehrere Callcenter betreibt. Die deutschsprachigen Angestellten rufen von dort aus Menschen in Deutschland an, um ihnen mit unterschiedlichen Vorgehensweisen Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn selbstverständlich existiert kein Verfahren gegen die Angerufenen. Und selbst wenn dies der Fall wäre, würde sich ein Rechtsanwalt oder sein Angestellter niemals telefonisch melden und um eine Überweisung bitten. Sehr oft versuchen es dieselben Abzocker auch mit Gewinnversprechen. Dabei wird ein Geld- oder Sachpreis mit einem Wert von mehreren Zehntausend Euro versprochen, für dessen Erhalt allerdings Geld in die Türkei überwiesen werden müsste. Auch hierbei handelt es sich um pure Abzocke!
Die Betrüger lassen nicht locker
Falls ein Opfer tatsächlich mehrere Tausend Euro bezahlt hat und dem „Anwalt“ auf dem Leim gegangen ist, lassen die Abzocker nicht locker. Viele Geschädigte berichten von einem zweiten oder gar einem dritten Anruf, in dem behauptet wird, dass weitere gerichtliche beziehungsweise strafrechtliche Forderungen bestehen, die durch eine Einmalzahlung abgewendet werden können. Oft variieren die Betrüger auch mit der Masche, sodass im ersten Gespräch von Geldforderungen die Rede ist, wobei im zweiten Gespräch der beschriebene Sachgewinn versprochen wird. Ihr solltet hier auf keinen Fall reagieren. Informiert eure älteren Mitmenschen über die Abzocke. Denn wenn das Geld erst einmal in der Türkei ist, kann es von Rechtswegen kaum oder nur sehr schlecht zurückgefordert werden.
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