Sicherheitshandys für Senioren: Unsicherheit als Verkaufsargument

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Vorsicht bei Notrufhandys

Ein Notruf kann Leben retten. Allerdings tun sich viele Senioren schwer, ein Mobiltelefon zu bedienen, obwohl es gerade im Alter wichtig ist, jederzeit erreichbar zu sein und vor allem jemanden im Notfall erreichen zu können. Diese Tatsache machen sich auch Abzocker zu schaffen. So kommt es vor, dass normale Handytarife als spezielle Senioren-Notfall-Dienste umfunktioniert werden. Darüber hinaus wirbt der Anbieter mit einem speziellen Notfallhandy: Nottaste drücken, Rettungsdienst automatisch alarmieren und per GPS den exakten Standort bestimmen lassen. Das hört sich für viele Senioren ganz gut an, sofern man nicht an ominöse Anbieter gerät.

Das böse Erwachen

Anstelle eines intuitiv bedienbaren Notfallhandys mit Nottaste erhält der Rentner hingegen ein herkömmliches Seniorenhandy mit großen Tasten – wie man es im Übrigen auch in jedem Elektrofachmarkt für zumeist wenig Geld bekommt. Die als Notfalltaste beworbene Funktion entpuppt sich nun aber als Speichertaste oder Vergleichbares. Noch deutlicher wird die Abzocke beim Blick auf die Tarifkosten: Statt eines kostenlosen Handys mit geringer Grundgebühr und Startguthaben erhält der Kunde einen ganz normalen Mobilfunktarif – statt 5 Euro gleich 20 Euro Grundgebühr samt Billighandy – ohne Gesprächsguthaben. So beziehungsweise in sehr ähnlicher Weise wurden Senioren bei einem Verkaufsevent der Vertriebs-Firma EKG getäuscht – vermittelt beziehungsweise abgewickelt über den Betreiber Talkline.

Keine Notfalltaste, kein automatischer Notruf

Das Tückische an dem System ist die Tatsache, dass der Kunde das Handy gleich mit nach Hause nimmt. Ist die Verkaufsveranstaltung vorbei, ist auch die Vertriebsfirma erst einmal weniger gut greifbar. Dabei besteht in diesem Fall einiges an Redebedarf: Denn ohne Spezialhandy gibt es keine Spezialtaste – also keinen automatischen Notruf, der im Fall der Fälle für eine schnelle Hilfe sorgen soll. Das Resultat: Rentner wurden vorsätzlich getäuscht und haben guten Gewissens einen Vertrag unterzeichnet, der nicht annähernd das beinhaltet, was im Beratungsgespräch versprochen wurde. Solltet ihr von einem solchen oder ähnlichen Anbieter beziehungsweise einer derartigen Veranstaltung hören, ist Vorsicht geboten. Wird in diesem Zusammenhang dann noch die Björn-Steiger-Stiftung genannt, solltet ihr das Kleingedruckte besonders gut lesen – oder eure älteren Bekannten gleich warnen. Diese Stiftung zählt seit vielen Jahren zu den bedeutenden Einrichtungen im Bereich der Notfallrettung. Das machen sich die windigen Anbieter zunutze und verwenden diesen Namen zu Werbezwecken, um die potenziellen Kunden restlos zu überzeugen. Allerdings hat diese Stiftung rein gar nichts mit diesem ominösen Unternehmen zu tun und hat bereits strafrechtliche Schritte gegen derartige Anbieter eingeleitet.

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Ein Gedanke zu „Sicherheitshandys für Senioren: Unsicherheit als Verkaufsargument

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