Abzocken reißen nicht ab
Tellows hat bereits über diverse Vorkasse-Abzock-Methoden berichtet. Bargeld, Autos und sonstige Leistungen werden versprochen. Für den Erhalt ist laut Abzocker eine Vorabzahlung in unterschiedlicher Höhe erforderlich, doch ein Gewinn wird nie überstellt. Uns ist ein neuer Fall bekannt, bei dem ein Mann stolze 2.600 Euro verloren hat. Dieser wurde wie immer telefonisch kontaktiert – mit der eigentlich guten Nachricht, etwas gewonnen zu haben. Stolze 90.000 Euro wurden in diesem Fall versprochen, die durch einen Werttransport überstellt werden sollten. Er musste für die Lieferung 600 Euro zahlen, was der Geschädigte dann auch prompt tat.
Ukash-Abzocke
Es ist nach wie vor besorgniserregend, wie leicht die Betrüger an fremdes Geld kommen. Denn auch dieser Verbraucher hat zunächst sechs Ukash-Geldkarten im Wert von jeweils 600 Euro gekauft und die PIN an einen Pseudo-Notar überstellt. Dieser sei nach Angaben des Abzockers für den reibungslosen Ablauf des Werttransports zuständig. Worum es sich genau handelte und welches Gewinnspiel zum schönen Gewinn geführt hat, wurde gar nicht erst erörtert. Dafür kamen weitere Anrufe, denn wenn die Abzocker feststellen, dass sie bei einer Person recht leicht an ihr Geld herankommen können, versuchen sie es oft noch ein zweites oder drittes Mal – gerade dann, wenn die Gewinne sehr hoch sind wie in diesem Fall.
Aus 600 Euro wurden 2.600 Euro
Was sind 600 beziehungsweise 2.600 Euro in Relation zu 90.000 Euro?! Das wird sich auch der Geschädigte gedacht haben, als er vom Notar beziehungsweise vom freundlichen Callcenterpersonal ein zweites und drittes Mal angerufen wurde, unter dem Vorwand, dass weitere Gelder benötigt würden – für Gebühren und Transaktionskosten –, damit der Gewinn besonders schnell überstellt werden könne. So zahlte der Geschädigte durch das Ukash-Verfahren insgesamt 2.600 Euro vorab. Einen Gewinn erhielt er jedoch nie.
Sofort auflegen!
Es gibt sehr viele Beispiele dieser Abzocke: Mal werden 40.000 Euro als Gewinn versprochen, mal ein nigelnagelneuer Mercedes, und in diesem Fall ein Werttransport in Höhe von 90.000 Euro. Verantwortlich ist in allen Fällen ein Callcenter-Abzocker mit Sitz in der Türkei. Dabei handelt es sich dann um Mitarbeiter, die häufig aus Deutschland stammen und Opfer hierzulande mit lukrativen Angeboten ködern. Und das klappt zumeist auch bei Menschen, die sonst nie an Gewinnspielen teilnehmen. Die Polizei warnt eindringlich vor diesen Machenschaften, denn gerade durch die Tatsache, dass die Abzocker aus der Türkei heraus agieren, haben hiesige Behörden keine effektive Handhabe gegen die Betrüger. Wenn ihr ein derartiges Angebot erhaltet, solltet ihr sofort auflegen! Lasst euch nicht bequatschen und geht einfach davon aus, dass seriöse Gewinnspielanbieter mindestens ein Schreiben an euch übersenden. Bleibt bei solchen Fällen stets skeptisch und gebt keinesfalls Bankverbindungen heraus. Und ihr könnt zudem sicher sein, dass seriöse Anbieter niemals Geld von euch sehen möchten, um einen Gewinn zu erhalten.