Die Flatrate ist eine gern gesehene Bereicherung auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt. Einmal bezahlen und unbegrenzt nutzen ist ein Prinzip das sich deutlich gegen Alternativen mit Zeittaktung durchsetzt. Allerdings ist vielen nicht bewusst, dass sie es günstiger haben könnten. Handynutzer mit Flatrate zahlen im Schnitt zwischen 2 und 12 Prozent mehr, als wenn sie auf Minutenbasis telefonieren würden. Warum sind diese Pauschaltarife trotzdem so enorm erfolgreich?
Menschen sehnen sich nach Sicherheit. Die Flatrate nimmt damit die Rolle einer Kostenversicherung ein. Der Nutzer kann sich sicher sein, nicht mehr als den Pauschalbetrag zahlen zu müssen. Egal was er tut.
Außerdem setzt ein gewisser Taxameter Effekt ein. Wenn man bewusst für jede Gesprächsminute zahlt, fällt es deutlich schwerer entspannt länger als ein paar Minuten zu telefonieren. Vieltelefonierer möchten sich eben nur ungern Gedanken darüber machen wie viel sie telefonieren.
Ein Weiterer Punkt ist die Bequemlichkeit der Leute. Es ist furchtbar aufwendig diese komplexen Tariftabellen zu studieren. Damals hat man sich dafür noch in das Auto gesetzt und einen Ausflug in die nächste Filiale des Netzanbieters seines Vertrauens gemacht, nur um sich beraten zu lassen. Flatrates machen es möglich mit einer 30 minütigen Internetrecherche und 3 zusätzlichen Klicks einen Tarif zu finden der mehr oder weniger passt.
Der letzte und wahrscheinlich offensichtlichste Grund ist die Selbstüberschätzung. Dieses Phänomen kennt wohl jeder, der schon mal beim All-You-Can-Eat Essen war und schon vor der Tür des Lokals ausgerechnet hat wie viel er essen muss, damit es ein möglichst rentabler Abend wird.
Quellen:
Wikipedia – Flatrate Bias
www.handy-flatrate-24.de
FAZ – Verführt durch die Flatrate