Wird über Prepaid Mobilfunktarife gesprochen, so fallen in erster Linie Schlagwörter wie hohe Flexibilität und Kostenkontrolle. Doch muss der Nutzer dafür auch Nachteile in Kauf nehmen, welche sind das und was bedeutet Prepaid überhaupt?
Laut Definition bezeichnet man mit Prepaid vorausbezahlte Guthabenkonten um Dienstleistungen im Kommunikationsbereich in Anspruch nehmen zu können. Man kann das Prepaid Handy also erst dann nutzen, wenn man es vorher mit Guthaben aufgeladen hat. Und man kann nur solange telefonieren, simsen und im Internet surfen wie sich Guthaben auf der Karte befindet. Demzufolge erlebt man keine bösen Überraschungen am Monatsende und behält seine Telefonausgaben im Überblick. Kostenkontrolle ist also garantiert. Dies bestätigt auch die Bundesnetzagentur.
Die Prepaid-Karten haben den Vorteil, dass der Endkunde eine monatliche Kostengrenze festlegen kann und er genaue Kenntnis darüber erhält, wann dieser Betrag verbraucht ist. Vorauszahlungsprodukte sind insbesondere hilfreich und deshalb zu empfehlen, wenn Minderjährigen oder zu betreuenden Erwachsenen die Möglichkeit zum Telefonieren eingeräumt wird.
Schufa-Auskunft sowie Bonitätsprüfung sind im Gegensatz zum Postpaid Vertrag irrelevant. So muss kein geregeletes Einkommen nachgewiesen werden. Dies erleichtert den Zugang zum Mobilfunk unter anderem für Arbeitlose und Schüler, aber auch für Renter und Studenten.
Ebenfalls eignet sich eine Prepaidkarte als Zweitkarte neben dem hauptsächlich genutzten Mobilfunkvertrag. Denkbar ist eine Karte, mit der man günstig oder kostenlos für bestimmte Personenkreise erreichbar ist. Sinnvoll sind Prepaidkarten auch im Urlaub. Häufig kann man sie im Internet zu einem Preis unter ihrem eigentlichen Guthabenwert kaufen. Dieses Guthaben nutzt man einfach bis es aufgebraucht ist und man muss sich keine Gedanken über eventuelle Kostenfallen im Ausland machen.
Obwohl der Nutzer keine mehrmonatige Vertragsbindung eingeht und somit volle Flexibilität genießen kann, kommt es bei Erwerb, Einzahlung und Nutzung trotzdem zu einem, wenn auch anonymen Vertragsverhältnis. Demnach ist der Slogan „ohne Vertrag“ rechtlich eigentlich nicht haltbar.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Prepaid Anbietern, darunter seit einigen Jahren auch verschiedene Discounter. Den Kunden fällt es in diesem Tarif-Wirrwarr verständlicherweise schwer den Überblick zu behalten. Auf unterschiedlichen Webseiten gibt es hierzu ausführliche Tests und Vergleiche der einzelnen Mobilfunkanbieter. Unter anderem findet man FONIC, simyo und congstar im Test auf Erfahrungen.com.
Im Gegensatz zu Prepaid-Tarifen sind Postpaid-Tarife eigentlich mit einer festen Vertragslaufzeit von in der Regel 24 Monaten verbunden. Sie werden daher im deutschen Sprachgebrauch auch schlichtweg als Vertrag bezeichnet. Neuerdings bieten Mobilfunkdiscounter jedoch auch Verträge ohne Mindestvertragslaufzeit an. Wie es der Name „Postpaid“ bereits erkennen lässt, handelt es sich hier um eine nachträgliche Rechnungslegung. Der Kunde geht nicht in Vorleistung, wie dies beim Prepaid-Telefonieren der Fall ist. Einige weitere Vorteile von Mobilfunkverträgen liegen auf der Hand. Das Telefonieren ist tendenziell günstiger als mit Prepaidtarifen und der Kunde muss nicht ständig dafür Sorge tragen, dass auch Geld auf seiner Prepaidkarte vorhanden ist.
Auch hier ist die Tarifgestaltung am Markt sehr unterschiedlich. Für Vieltelefonierer bieten sich Tarife mit hohen Grundgebühren und geringen Zeittarifen an. Die aktuell sehr beliebten Allnet Flatrates sind in diesem Fall ebenfalls geeignet. Tarife mit geringeren Grundgebühren und dafür höheren Minutenpreisen passen besser zu Wenigtelefonierern. Auch tageszeitabhängige Minutenpreise sollten einkalkuliert werden. So sind günstige Zeittarife am Abend wohlmöglich besser für Privatpersonen geeignet als für Businesskunden. In dieser Vielfalt von Mobilfunktarifen und Auswahlkriterien hat der Kunde es nicht leicht, den Überblickt zu behalten. Doch auch hier stehen ihm viele Test- und Vergleichsseiten im Internet zur Verfügung, um günstige Handyverträge ausfindig zu machen.
Quellen:
Autor: Marcel Gero