Smartphone und Prepaid – eine gefährliche Kombination

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Internetkosten werden nicht über das Guthaben abgerechnet

Prepaid steht im Normalfall für volle Kostenkontrolle – und mittlerweile auch für niedrige Gesprächs- und SMS-Gebühren. Gerade wer das Handy lediglich zum Telefonieren und SMS schreiben nutzt und nicht so viel wert auf das Handy legt, kann mit einem Prepaidtarif punkten. Gerne wird dieses Prinzip auch bei Kindern und Jugendlichen verwendet – zum Zweck der Kostenkontrolle. Ihr solltet aber darauf achten, dass sich Prepaidtarife sehr oft nur dann lohnen, wenn ihr nicht ins Internet geht. Denn dann können in Einzelfällen horrende Kosten entstehen. Habt ihr euch beispielsweise für ein Prepaidprodukt mit Limit entschieden, sodass ihr beispielsweise nicht mehr als 39 Euro im Monat zahlt und darauf hingewiesen werden, wenn euer Guthaben aufgebraucht ist, bezieht sich dies oftmals lediglich auf SMS und Telefonie – aber nicht auf die Nutzung des Internets! Denn bei vielen Anbietern werden die Gebühren für das mobile Surfen über eine separate Rechnung ermittelt. Und dies bedeutet im schlimmsten Fall, dass ihr hohe Kosten verursacht, ohne dass ihr darüber informiert werdet, denn das Guthaben bleibt gleich.

Wechsel von Handy auf Smartphone – Kleingedrucktes beachten

Hohe Kosten im Prepaidsektor entstehen in der Regel durch einen Handywechsel, wobei der Tarif beibehalten wird. Wenn ihr über Prepaid telefoniert und SMS schreibt, euch aber ein Smartphone anschafft, mit dem ihr nun auch im selben Tarif surfen möchtet, solltet ihr genau hinschauen. Denn gerade in diesen Fällen stellt sich sehr oft heraus, dass die Tarife preislich nicht annähernd für das Surfen ausgerichtet sind – also viel zu viel kosten. Wenn ihr euch für ein Smartphone entscheidet, solltet ihr in jedem Fall auf die Details eures Prepaidvertrags achten. Gelten die 10 Cent pro Minute auch für die Nutzung des Internets? Gilt vor allem das Kostenlimit auch für die Nutzung des mobilen Web oder wird ebendiese separat berechnet, sodass ihr eine gesonderte Rechnung erhaltet? Falls dies der Fall ist, solltet ihr entweder auf das mobile Surfen verzichten oder einen transparenten Vertrag für euer Smartphone abschließen – beispielsweise mit Internetflat. Dadurch seid ihr auf der sicheren Seite.

Was tun, wenn es schon passiert ist?

Habt ihr euer Handy durch ein Smartphone ausgetauscht, ohne den Prepaidtarif genau zu prüfen und gegebenenfalls zu wechseln? Stellt die Nutzung des mobilen Webs zunächst einmal sofort ein. Prüft im nächsten Schritt euren Vertrag ganz genau – auch das Kleingedruckte. Stellt ihr fest, dass der Anbieter tatsächlich getrennt abrechnet, solltet ihr diesen direkt kontaktieren oder einen Blick auf euer Kundenkonto werfen. Falls ihr eine hohe Rechnung aufgrund der Nutzung des mobilen Web erhalten solltet, werft einen Blick auf das Aktenzeichen AZ 38 0 350/10 des Landgerichts Berlin. Hier wurde bereits ein Urteil in einem ähnlichen Fall zugunsten des Kunden gefällt. Auch hier handelt es sich um einen Prepaidtarif, bei dem durch die Internetnutzung des Smartphones Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro entstanden sind. Das Gericht hat darauf hingewiesen, dass Prepaidkunden davon ausgehen, dass das jeweilige Guthaben nicht überschritten werden kann. Werft einen Blick auf diesen Sachverhalt und wendet euch gegebenenfalls an einen Anwalt oder zunächst an die Verbraucherzentrale.

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